Ich brach um halb elf Uhr vormittags in Whistler auf, als die Luft noch frisch war und das Tal in einem sanften Licht lag.

Der Weg führte mich am Fluss entlang, und nach ungefähr einem Kilometer beschloss ich, den Pfad für einen Moment zu verlassen und hinunter zum Wasser zu steigen. Von dort unten konnte ich bereits den untersten Teil der Nairn Falls sehen, wo sich das Wasser in weißem Schaum hinabstürzte und mit ungeheurer Kraft weiterströmte. Das Tosen des Wassers erfüllte die Luft, und dieser erste Blick auf die Fälle weckte in mir die Vorfreude auf das, was noch kommen sollte.

Ich kehrte auf den Weg zurück und folgte ihm, bis ich den Anfang der Fälle erreichte.

Dort spürte ich die ganze Wucht dieses Naturschauspiels. Das Wasser fraß sich mit gewaltiger Energie durch den Fels, und die Schlucht schien vom Dröhnen des Stroms zu vibrieren. Der Anblick war zugleich überwältigend und faszinierend, und eine Weile blieb ich einfach stehen, um diesen Eindruck auf mich wirken zu lassen.

Nachdem ich die Wasserfälle hinter mir gelassen hatte, setzte ich meinen Weg in Richtung One Mile Lake fort. Der Pfad führte mich an das Ufer dieses stillen Gewässers, und ich umrundete den ganzen See. Nach der Kraft und dem Lärm des Wasserfalls erschien mir der See wie ein Ort der Ruhe, dessen Oberfläche den Himmel und den umliegenden Wald in vollkommener Stille widerspiegelte.

Von dort ging ich weiter nach Pemberton. In dem kleinen Ort gönnte ich mir eine Pause, trank einen Latte und genoss die entspannte Atmosphäre. Danach schlenderte ich eine Weile durch die Straßen, nahm die Berge wahr, die sich rings um das Tal erheben, und die Weite, die so charakteristisch für diese nördliche Landschaft ist.


Meine Tagesreise endete damit jedoch noch nicht. Ich fuhr weiter bis zur Brücke am Lillooet Lake, wo sich der Blick weit über das Wasser und die dahinterliegenden Berge öffnete. Von der Brücke aus bot sich mir ein letzter Höhepunkt, mit dem langen Band des Sees, das sich in die Ferne zog, und den Gipfeln, die sich in seiner Oberfläche spiegelten. Es war ein stimmiger Abschluss für einen Tag, der mit dem Donnern der Wasserfälle begonnen hatte und mit der stillen Majestät von See und Bergen endete.