Als ich am Ausgangspunkt des Swift Creek Lookout Trails in Valemount ankam, begrüßte mich der Fluss mit seinem gleichmäßigen Rauschen von klarem, kaltem Wasser. Der Weg begann sanft am Ufer entlang, doch mir war bewusst, dass diese Leichtigkeit nicht lange anhalten würde.

Schon bald neigte sich der Pfad steil nach oben, und der anstrengendere Abschnitt begann. Mein Atem wurde schwerer, die Beine fühlten sich warm an, und jeder Schritt war Teil eines stetigen Aufstiegs in eine wildere Welt.
Mit zunehmender Höhe eröffnete sich die Belohnung. Zur Rechten erhoben sich die Berge in ihrer ganzen Pracht, markant und kraftvoll. Am auffälligsten war der Mount Terry Fox, dessen Gipfel selbst im Sommer oft von etwas Schnee bedeckt ist,

während weiter nördlich die Silhouette des Canoe Mountain den Horizont bestimmte. Zusammen mit der dahinter liegenden Monashee Range bildeten sie eine Kulisse aus Stärke und Ruhe, die mich daran erinnerte, warum ich so gerne wandere.

Der Weg wandte sich dann von den offenen Ausblicken ab und führte tiefer in den Wald hinein. Die Luft wurde kühler, das Licht gedämpfter, und die hohen Bäume schirmten die Außenwelt ab. Es war, als betrete man einen anderen Raum. Der Pfad schlängelte sich weiter, bis ich schließlich eine kleine Hängebrücke erreichte. Sie schwankte unter meinen Schritten und bewegte sich stärker, als ich erwartet hatte. Für einen Moment spürte ich einen spielerischen Hauch von Abenteuer, während ich vorsichtig balancierte und die Brücke unter mir tanzte, während der Bach darunter plätscherte.
Am Nachmittag, um vier Uhr, brach ich zu einer zweiten Wanderung auf: dem Big Dune Trail im Jackman Flats Provincial Park. Dieser Weg war 6,3 Kilometer lang und fühlte sich von Anfang an völlig anders an als die Tour am Morgen. Der erste Kilometer führte unter der starken Sonne entlang, heiß, trocken und fast ohne Schatten. Um mich herum lagen verkohlte Baumstämme, die von einem Waldbrand erzählten, der hier vor einigen Jahren gewütet haben musste. Ihre schwarzen Silhouetten erinnerten an Zerstörung, aber auch an die Widerstandskraft der Natur, während der sandige Boden die Hitze zusätzlich verstärkte.
JGerade als die Monotonie der verbrannten Landschaft zu überwiegen drohte, offenbarte der Pfad seine Schönheit. Plötzlich tauchten die Berge auf – zuerst nur schwach und fern, dann immer klarer und beeindruckender. Im Nordosten erhoben sich die schroffen Cariboo Mountains,

während im Westen die Monashees in wechselnden Formen sichtbar wurden. Mit jeder Kurve veränderte sich das Panorama, und ich blieb immer wieder stehen, unfähig, diesem Schauspiel zu widerstehen. Meine Kamera füllte sich mit Bildern, jedes davon ein neues Gemälde der Landschaft.

Am Ende der Wanderung hatte die Hitze des Tages deutliche Spuren hinterlassen. Auf meinem T-Shirt zeichneten sich weiße Salzstreifen ab, ein sichtbares Zeichen der Anstrengung.

Müde, aber glücklich kehrte ich nach Valemount zurück und freute mich auf die Dusche. Erfrischt und sauber belohnte ich mich schließlich so, wie es ein Wanderer verdient: mit einem Papa Burger, Pommes und einer riesigen Cola bei A&W. Nach den Aufstiegen, dem heißen Sand und den unvergesslichen Ausblicken schmeckte dieses einfache Essen wie der perfekte Abschluss eines erlebnisreichen Tages rund um Valemount.