Heute Morgen machte ich mich auf den Weg zu einem kurzen, aber lohnenden Spaziergang im Wells Gray Provincial Park und wanderte zu den Triple Decker Falls.
Der Weg ist nur etwa einen Kilometer lang, sodass er sich eher wie ein gemütlicher Waldspaziergang anfühlte als wie eine anstrengende Wanderung. Die Wasserfälle verdanken ihren Namen ihrer besonderen Form: Das Wasser stürzt in drei klar voneinander getrennten Stufen herab, übereinander geschichtet wie ein hohes Gebäude. Als ich davorstand, konnte ich gut verstehen, warum man sie „Triple Decker“ nennt, denn jede Stufe fügt ihre eigene Stimme zum Donner des Wassers hinzu, und gemeinsam entsteht eine vielschichtige Symphonie, die die Luft erfüllt.
Nachdem ich diesen Anblick und das Rauschen des Wassers genossen hatte, setzte ich meinen Tag auf dem Moul Falls Trail fort. Der Weg selbst war angenehm und führte mich tiefer in den Park hinein, bis ich bald einen der berühmtesten Wasserfälle von Wells Gray erreichte. Das Besondere an den Moul Falls ist, dass man direkt hinter dem Wasservorhang entlanggehen kann. Vorsichtig folgte ich dem Pfad und befand mich schon bald unter dem tosenden Wasser. Als das Wasser unten auf die Felsen traf, stieg feiner Nebel auf und umhüllte mich völlig. Schnell merkte ich, dass es unmöglich war, trocken zu bleiben, und ehe ich mich versah, war ich durchnässt. Doch es lohnte sich für dieses Erlebnis und für die Fotos, die ich von der anderen Seite machen konnte.
Dort, auf der Rückseite des Wasserfalls, setzte ich mich schließlich nieder, um mein Mittagessen zu genießen. Der Platz war perfekt, denn von dort aus konnte ich den gesamten, ungebrochenen Sturz des Wassers betrachten. Der Anblick war kraftvoll und zugleich beruhigend, und ich blieb noch eine Weile sitzen, um den Moment in Ruhe auf mich wirken zu lassen.
Das war genug Abenteuer für heute. Ich wollte den Tag bewusst entspannt gestalten und verbrachte die restliche Zeit in meiner Unterkunft in Clearwater, die sehr gemütlich ist. Es war eine gute Gelegenheit, mich auszuruhen, alles in Ruhe zu genießen und auch meinem linken Fuß etwas Aufmerksamkeit zu schenken, der seit der Operation im letzten Oktober noch nicht wieder ganz belastbar ist. Mit Vorsicht zu wandern und mir Zeit zur Erholung zu geben, ist wichtig, und die heutige Mischung aus kurzen Spaziergängen, wunderschönen Wasserfällen und stiller Ruhe war genau das Richtige.