Lost Lake – Mt.Robson Prov.Park

Rearguard Falls

Als ich am Rearguard Falls ankam, folgte ich zuerst dem Weg hinunter zu den Wasserfällen selbst. Der Abstieg führte mich durch den Wald, bis ich schließlich auf der Aussichtsplattform stand, wo das Wasser des Fraser River mit ungeheurer Kraft über die Felsen stürzte. Die Gischt stieg in die Luft, und in jedem Geräusch und in jeder Bewegung spürte ich die Kraft des Flusses.

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Nachdem ich eine Weile den Blick genossen hatte, ging ich auf der anderen Seite weiter hinunter bis ans Flussufer. Dort, so nah am Fraser stehend, bekam ich einen starken Eindruck von seinem Charakter: wild, schnell und unbändig.

Lost Lake Trail

Ich fuhr etwas zurück, da ich zuvor den Parkplatz zum Trail übersehen habe. Die ersten fünfhundert Meter führten beständig bergauf, doch danach wurde der Weg angenehm leicht, fast eben oder sanft abfallend. Bald erreichte ich den See. Ich nahm mir Zeit, ihn zu umrunden, und wurde reich belohnt.

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Aus verschiedenen Blickwinkeln hatte ich wunderschöne Ausblicke über das stille Wasser, das die Landschaft wie ein Spiegel reflektierte.

THinter dem See erhoben sich die Berge eindrucksvoll in den Himmel, allen voran der gewaltige Mount Robson, mit 3.954 m der höchste Gipfel der kanadischen Rocky Mountains.

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Neben ihm ragte die schroffe Silhouette des Resplendent Mountain empor, gezeichnet von Gletschern, die in die Täler hinabflossen. Weiter nördlich stach der Cinnamon Peak mit seinem warm gefärbten Gestein hervor, ein markanter Kontrast zu den kühleren Tönen der Umgebung. Gleich daneben erhob sich Overlander Mountain, dessen Hänge steil in das Tal des Fraser hinabfielen. In der Ferne konnte ich auch die Form des Mount Anne-Alice erkennen, der hinter dem Bergsee lag, etwas sanfter, aber nicht weniger beeindruckend.

Auf dem Rückweg, kurz vor dem Parkplatz, begegnete ich drei Wandergruppen, insgesamt etwa zehn Personen. Bis dahin hatte ich den Weg in völliger Ruhe für mich gehabt, sodass diese Begegnung eine kleine Erinnerung daran war, wie beliebt diese Gegend selbst an stilleren Tagen ist.


Mount Robson Corridor & Overlander Falls

Von dort aus fuhr ich weiter in den Mount Robson Provincial Park. Zweimal hielt ich unterwegs an, um Fotos zu schießen. Besonders bei der Mount Robson Lodge bot sich ein überwältigender Blick auf die Südseite des Berges.

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Sein gewaltiges Massiv dominierte das ganze Tal, eine Fels- und Eiswand von beinahe unvorstellbarer Größe. Am Besucherzentrum legte ich einen kurzen Halt ein, bevor ich meinen Weg zu den Overlander Falls fortsetzte.

Der kurze Weg von etwa 600 m hinunter zu den Fällen verging schnell. Unten angekommen, rauschte der Fraser mit lautem Donnern in ein schäumendes Becken. Das weiße Wasser hob sich scharf von den dunklen Felsen ab, und ich schoss viele Fotos.

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Nachdem ich ein Stück zurückgegangen war, fand ich den Abzweig zum Overlander Falls Trail, der dem Fraser folgte. Der Fluss zeigte sich dort sehr abwechslungsreich: an manchen Stellen eng und wild, mit kleineren Kaskaden, an anderen breit und ruhig, fast wie ein Spiegel.

An der Brücke hielt ich erneut für ein Foto inne, bevor ich denselben Weg zum Auto zurückging.

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Final Evening & Campfire Reflections

Auf der Weiterfahrt in Richtung Jasper musste ich einfach anhalten, als sich ein besonders schöner Ausblick auftat.

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Ebenso hielt ich später am Lucerne Campground, wo ich die stille Schönheit der Berge und des Wassers festhielt. In Jasper selbst gönnte ich mir ein Eis, doch der Ort konnte mich nicht wirklich begeistern – zu touristisch, damals schon vor dem großen Brand, und jetzt noch weniger.

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Am Whistlers Campground fand ich schließlich Ruhe. Dort, umgeben von Wald und Bergen, konnte ich mich entspannen. In jede Richtung, wohin ich schaute, erhoben sich Gipfel und Kämme – ein Panorama in 360 Grad.

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Als der Abend kam, bereitete ich auf meinem Propangas-Kocher zwei Würste zu, trank ein Bier dazu und ließ den Tag in aller Stille ausklingen. Die Berge zeichneten sich schwarz gegen den Sternenhimmel ab – ein perfekter Abschluss dieses Wandertages.

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